UNSERE GESCHICHTE

Es geschah im Juli 2003. Lindo Aldrovandi wurde in jenem Monat vom multinationalen Konzern gekündigt, der seine Firma übernommen hatte. Dieser Schritt kam etwas überraschend, florierte doch der Handel mit Holzlacken in der Branche während der Leitung des aktuellen Geschäftsführers der Renner Italia (von 36 Milliarden alter Lire auf 100 Millionen Euro nach der Währungsunion), und die Firma arbeitete gewinnbringend. Aldrovandi verstand es, sich den Weg zu den ausländischen Märkten zu bahnen, er revolutionierte die gesamte Branche mit Rezepturen für Wasserlacke und arbeitete mit angesehenen Chemikern aus aller Welt zusammen. Damals waren Holzlacke noch hauptsächlich synonym mit Lösungsmitteln. Kurz und gut, jene Firma war im Jahr 2003 eine Erfolgsgeschichte.

Aber das genügte dem neuen multinationalen Eigentümer offensichtlich nicht. Die neuen Besitzer aus den USA hatten andere Ideen und entmachteten den Geschäftsführer de facto. Der Konflikt erreichte den Höhepunkt mit dem Kündigungsschreiben für Aldrovandi. Ein schwieriger Moment, voller Spannung und Bitterkeit. Der Unternehmer fand sich jedoch nicht damit ab. Und machte weiter.

Im darauffolgenden Monat traf er eine Vereinbarung mit den Erben von Giancarlo Cocchi, dem Gründer seines ehemaligen Unternehmens. Dieses ist größter Aktionär der Renner Sayerlack, ein brasilianisches Unternehmen mit Know-how im Bereich Holzlacke und Marktführer in Südamerika.

Aus der Vereinbarung der Familie Cocchi und Alexandre Cenacchi ging die Renner Italia hervor. Geschäftsführer wurde, wie konnte es anders sein, Lindo Aldrovandi.

Bereits im Herbst 2003 beschließen einige treue Mitarbeiter, zu kündigen und sich dem Projekt von Aldrovandi anzuschließen. Die Chemiker des Forschungslabors für Lacke auf Wasserbasis sind die ersten, die der neugegründete Firma das Vertrauen schenken. Die Eröffnung des neuen Werks erfolgt im Januar 2004 in Minerbio (Bologna). Da sind seit dem Laufpass durch die Amerikaner gerade einmal fünf Monate vergangen…

In den ersten Monaten nach Gründung der Firma kündigen Dutzende Angestellte der früheren Firma ihre Stellen, um Aldrovandi und seiner Renner Italia zu folgen, die sich in der Zwischenzeit bereits einen festen Platz in der Holzlackindustrie erobert hat und ein Exzellenzunternehmen der italienischen Chemie repräsentiert. Dies entgeht auch dem angesehenen Institut für Business Information Databank – Cerved Group nicht, das der Renner Italia in den Jahren 2011, 2012 und 2014 die Auszeichnung “Company to Watch” im Sektor der Industrielacke verleiht.

Im Laufe der ersten zehn Jahre scheint die gesamte Renner Italia die Unempfindlichkeit Aldrovandis gegenüber erlittener Ungerechtigkeit verinnerlicht zu haben. Die Firma erfreut sich großen Zuspruchs, nicht nur vonseiten der Angestellten, die 2015 auf 250 anwachsen, sondern auch von Kundenseite. In der Zwischenzeit lässt Aldrovandi keine Gelegenheit aus, die Branche zu revolutionieren.

Seit dem Jahr 2009 kann man seine Handschrift auch in den Arbeitsbeziehungen und der sozialen Verantwortung des Unternehmens erkennen, was insbesondere das Umweltengagement und die Gehaltsbedingungen der Angestellten von Renner Italia anbetrifft.

So zahlt Renner Italia auf Betreiben von Aldrovandi seit Gründung den 14. Monatslohn (den nicht einmal die Gewerkschaft Cnl vorsieht). Seit 2009 läuft in Minerbio eine Initiative für die Verteilung von Teilen des Gewinns. Seit 2012 erhalten die Angestellten von Renner Italia in ihren Gehaltsabrechnungen auch 50% der Energieeinsparungen verrechnet.

Zu unseren Initiativen zur Vermeidung von Energie- und Materialverschwendung tragen alle Mitarbeiter von Renner Italia in ihren täglichen Verrichtungen bei. Im Jahr 2013 kam jedem Angestellten von Renner ein Bonus von 2.150 €, im Jahr 2014 von 3.500 € und 2015 von 2.750 € zugute.

Ende 2012 wird die Renner Italia-Initiative “Ein Monatsgehalt mehr gegen die Krise” mit der angesehenen Auszeichnung “Premio Impresa Ambiente” geehrt, die vom Ministerium für Umwelt und der Handelskammer Rom vergeben wird.

Die Geschichte von Renner ist die Geschichte von Lindo Aldrovandi, einem Unternehmer, der der arbeitssamen emilianischen Provinz entspringt und schon immer von einem Wertesystem bester italienischer Wesensart angetrieben wurde.

Sohn eines als Partisan aktiven Carabiniere und einer Hausfrau war er in der Lage, sich von einem schweren Schlag zu erholen und daraus Kraft und Lehren zu schöpfen.

Nicht zuletzt, um eine solidarische Firma mit ausgeprägt ethischer Dimension und transparenter Leitung zu gründen.